Der Handel über Ländergrenzen hinweg boomt seit Jahren. Immer mehr Unternehmen bieten Ihre Waren und Dienstleistungen auch im Internet, und damit meist auch für potentielle ausländische Kund:innen, an. Die letzten 1,5 Jahre wurde dieser Trend – bedingt durch die COVID-19-Pandemie – nochmals verstärkt.

One-Stop-Shop: Mehrwertsteuer-Digitalpaket ab 01.07.2021 und Änderungen in Lexware Programmen
Bild von justynafaliszek auf Pixabay

Dieser Handel wird allgemein durchaus begrüsst, aber innerhalb der EU ist das Thema der Besteuerung nicht unstrittig gewesen. Nach mehrmaliger Verschiebung tritt nun zum 01.07.2021 das OSS-Verfahren in Kraft. Das Ganze läuft hierzulande unter der zweiten stufe des Mehrwertsteuer-Digitalpakets.

Details dazu findet Ihr im zugehörigen BMF-Schreiben:

Relevant ist das Thema, also das One-Stop-Shop-Verfahren (OSS), für Euch dann, wenn Ihr mit Privat-Kund:innen in anderen EU-Ländern zu tun habt. Wenn dem so ist, dann sind auch die hinsichtlich OSS erforderlichen Änderungen in einigen der Lexware Programme für Euch von Bedeutung.

Primär betrifft dies die Programme, mit welchen Ihr Rechnungen schreibt, also entweder faktura+auftrag (plus), warenwirtschaft pro oder premium oder die handwerk plus oder premium Programme sowie die entsprechenden Paket-Versionen, welche diese Programmteile beinhalten.

Nachstehend findet Ihr für die jeweilige Programmversion Anleitungen als PDF zum Download:

faktura+auftrag / plus

financial office / plus

warenwirtschaft pro / premium

handwerk plus / premium

In den Anleitungen sind die erforderlichen Anpassungen im Programm erläutert und auch zum OSS-Verfahren allgemein Erläuterungen hinterlegt. Es gibt auch eine allgemeine Infoseite von Lexware zum Thema zweites Mehrwertsteuer-Digitalpaket und OSS.

So wirklich optimal finde ich die Umsetzung in den Programmen nicht, da es je Land eine eigene Warengruppe erfordert, was die Handhabung bzgl. Lagerbestände etc. im Arbeitsalltag nicht vereinfacht. Vermutlich werden die wenigsten Nutzer:innen alle 27 EU-Länder beliefern, aber selbst bei 2 oder 3 finde ich das schon schwierig zu handhaben. 5-10 Länder wird vermutlich der Durchschnitt sein. Hier muss dann die Praxis zeigen, wo noch optimiert werden kann. Nach meiner Kenntnis wird an diesem Thema seitens Lexware laufend weiter gearbeitet.

Nachtrag: mit v2022 soll es hier nun wesentliche Vereinfachungen geben, zumindest im Bereich der pro und premium Versionen.