Das Thema ELENA sorgt immer wieder für Gesprächsstoff. Hatte ich noch im September 2010 über die Einsparungen, den Mehraufwand und Optionen für den elektronischen Entgeltnachweis geschrieben wurde im November beschlossen, den Start der offiziellen Abrufmöglichkeit um 2 Jahre auf 2014 zu verschieben.
Im Gesetz steht dies jedoch bis heute nicht. Noch viel bemerkenswerter (eher im negativen Sinne) ist, dass es recht einfach machbar wäre, ELENA zumindest zeitweise auszusetzen. Die Grundidee von ELENA, die meiner Ansicht nach unnötigen Bearbeitungen von Papieranträgen etc. zu minimieren und die sowieso bereits elektronisch vorhandenen Daten zu nutzen, halte ich nach wie vor für richtig. Nun aber tausende Arbeitgeber:innen jeden Monat aufs neue mit einem Mehraufwand zu belasten, welcher zumindest aktuell noch keinerlei Früchte tragen wird, ist eher unnütz.
Wie die Kolleg:innen von Haufe-Personal berichten, so ist seit dem Beschluss, den Start von ELENA auf 2014 zu verschieben – zumindest offiziell – nichts weiter passiert. Mit dem notwendigen Gesetz bzgl. der Verschiebung könnte auch eine entsprechende „Sendepause“ für die Arbeitgeber:innen realisiert werden. Was ist der Grund für die Verzögerungen fragt sich nun manche/r? Für das noch zu Zeiten der grossen Koalition kreierte System der elektronischen Entgeltnachweise fühlt sich im aktuell zuständigen Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie wohl niemand so recht zuständig. Absolut unverständlich, wie ich finde.
Mehrarbeit mit dem gleichen Ziel
Nicht, dass dies nun bereits ärgerlich genug ist. Zum 01.07.2011 startet der elektronische „Datenaustausch Entgeltersatzleistungen“ als gesetzlich verpflichtend. Hierbei werden Daten mit den Sozialversicherungsträgern ausgetauscht, um bei Entgeltersatzleistungen entsprechend die Leistungsbezüge berechnen zu können. Ein gleiches Ziel hat ELENA u.a. auch. Nur steht aktuell noch nicht wirklich fest, wann ELENA dieses Ziel erfüllen kann und wird. Es gibt zwar einige Abweichungen im Meldeverfahren der beiden Systeme, aber dies hätte man sicherlich angleichen können.
Der nun parallele Betrieb von zwei Systemen mit ähnlichem Ziel macht aus meiner Sicht keinen Sinn und kostet zudem nur unnötig Geld. Letzteres haben weder der Bundeshaushalt noch die Sozialversicherungsträger im Überfluss. Für mich bestätigt sich mit diesem Beispiel wieder einmal, dass man – solang es nicht ums eigene Geld geht – nicht langfristig denkt.
Und welch leichte Ironie: die erste gesetzliche Krankenkasse wird von Amts wegen geschlossen, da die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit nicht dauerhaft gewährleistet werden kann und zeitgleich wird ein System gesetzlich Pflicht, welches Kosten verursacht, die man – zumindest in Teilen – hätte vermeiden können.
Ich bin sicher, dass es hinsichtlich ELENA & Co. auch weiterhin viel zu berichten gibt.
Wie seht Ihr den Sachverhalt?