Vor ein paar Tagen hatte ich ja geschrieben, dass die Europäische Zentralbank (EZB) einem Vorschlag der EU-Kommision zustimmte, welcher darauf abzielt, die Frist für die SEPA-Umstellungsphase um 6 Monate zu verlängern. Ursprünglich ist der 01.02.2014 der Stichtag für den geschäftlichen Zahlungsverkehr.
In meinem Artikel hatte ich ja den nachstehenden Teil des EZB-Statements als besonders bemerkenswert gekennzeichnet:
Den jüngsten Informationen der SEPA-Teilnehmerländer zufolge geht die Umstellung rasch und mit zunehmender Geschwindigkeit vonstatten, wobei die große Mehrheit der Beteiligten ihren Migrationsprozess innerhalb der Frist abschließen wird.
Wenn also alles rasch umgestellt wird und man davon ausgeht, alle werden das Ziel bis 01.02.2014 erreichen, wozu denn dann eine Verlängerung?
Zahlen gesamter SEPA-Zahlungsraum
Die EZB und die Bundesbank haben nun Zahlen bzgl. der Entwicklung er Umstellung auf SEPA bekannt gegeben, welche zeigen, dass noch einiges an Wegstrecke zu bewältigen ist. Demzufolge waren im gesamten einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum 74% aller Überweisungen SEPA-konform. Im November waren es noch 64%. Bei den Lastschriften sieht es etwas schlechter aus. Der Novemberwert stieg von 26% auf 41% im Dezember. Ein deutlicherer Anstieg, der Gesamtwert jedoch immer noch recht dürftig. Die nachstehende Grafik zeigt die Entwicklung der letzten Monate.
Zahlen für Deutschland
In Deutschland sehen die Werte etwas anders aus. So waren im Dezember 2013 45,44% der Überweisungen hierzulande im SEPA-Format, was einem Anstieg um 13,13% im Vergleich mit November 2013 entspricht. Also über 30% weniger als im SEPA-Gesamtgebiet. Bei Lastschriften erhöhte sich der Wert von 10,36% aus November 2013 auf 17,67% für Dezember. Also weniger als 7% Anstieg zum Novemberwert und über 20% unter dem Wert im einheitlichen Zahlungsverkehrsraum. Und das in dem Land, in dem Lastschrift so beliebt ist wie in keinem der anderen 33 SEPA-Teilnehmerländer.
Zugegeben, ich habe auch erst zum Jahreswechsel bei den Lastschriften umgestellt. Nicht weniger werden ebenso die Jahreswende als Zeitpunkt gewählt haben. Der Grund zwischen der doch recht hohen Differenz zwischen Überweisung und Lastschrift liegt sicherlich vor allem daran, dass die Formalitäten, Vorbereitungen und auch allgemein, die zu beachtenden Dinge bei SEPA-Lastschriften ungleich höher sind, im Vergleich zur bisherigen Lastschriftmethode.
Sollten es auch für den Januar Zahlen geben, so denke ich, werden dies deutlich besser aussehen, auch wenn die Lastschriften wohl immer noch recht guten Abstand zur 100% haben werden.
(Quelle: EZB (PDF), Bundesbank)