Wasser als Menschenrecht
Der Zugang zu sauberen Trinkwasser ist 2012 von der Vollversammlung der Vereinten Nationen zum Menschenrecht erklärt worden. Laut Angaben von UNICEF und der WHO aus dem Jahr 2012, haben 783 Millionen Menschen kein sauberes Trinkwasser.
Faktisch wurde zwar in den letzten Jahren die Versorgung verbessert, aber längerfristig muss man sich die Frage stellen, ob bei der stetig anwachsenden Weltbevölkerung, der Ausdehnung von Wüsten und Trockengebieten, das Trinkwasser nicht das neue „Erdöl“ der Zukunft wird. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis die ersten Konflikte im Zusammenhang mit dem kostbaren Nass sich dergestalt ausdehnen, das auch die nationalen Medien dies nicht mehr ignorieren können.
Wie sich die Zukunft entwickeln wird, weiß indes wohl niemand, aber man sollte dieses Thema nicht zu tief in den Schubladen verschwinden lassen, da es uns früher oder später alle betrifft und ein ach so zivilisiertes „Kopf in den wahrscheinlich reichlich vorhandenen Sand stecken“ weder die Probleme löst, die Ursachen beseitigt noch die Zukunft positiv gestaltet.
Wasser als Wirtschaftsgut
Sowohl Unternehmer als auch Privatpersonen sind und werden sich zunehmend der
wirtschaftlichen Bedeutung des Wassers bewusst. Sei es durch gestiegene Betriebsausgaben und somit höhere Produktionskosten, beim Bezahlen im Restaurant, bei der jährlichen Wasserabrechnung oder dem Besuch im Schwimmbad.
Die Preise für Wasser sind zwar in den letzten Jahren gestiegen und werden wohl auch weiter steigen, aber das Preis/ Leistungsverhältnis erscheint doch weitestgehend vertretbar. Dies liegt auch daran, dass in Deutschland in den meisten Fällen das benutzte Wasser den Städten und Gemeinden, also dem Volk gehört und hier der Status des Wassers als Gemeingut noch weitestgehend den wirtschaftlichen Interessen überwiegt.
Wasser als Spekulationsobjekt
Die Wasserversorgung liegt in Europa primär im Verantwortungsbereich der einzelnen Staaten. Dies hat und soll sich nach dem Willen der EU in Europa ändern. Diese beabsichtigt die Versorgung zu privatisieren und für private Unternehmen den Markt zu öffnen. Dazu lohnt sich ein Blick in den Beitrag des ARD-Magazins Monitor vom 13.12.2012.
Doch wie so oft, scheint für die Meisten das Gebilde Europa doch recht weit entfernt, die Probleme Portugals und Griechenlands sind die Probleme der Anderen und so lange der „gemeine“ Deutsche es noch nicht am eigenen Geldbeutel (idealerweise an der Autowaschanlage) bemerkt, scheint für Alles noch immer so viel Zeit.
Sollten wir nicht langsam selbst mal die Augen und Ohren öffnen und den Blick über den berühmten Tellerrand wagen, um uns vielleicht eigenständig zu informieren und zu engagieren? Damit hätten wir zumindest die Chance, der Gutgläubigkeit gegenüber der Politik und den wirtschaftlichen Interessenverbänden ein Mindestmaß an Wissen entgegenstellen zu können.
Jeder kann etwas tun und wer sich zurücklehnt und darauf wartet, dass die Verantwortlichen oder die „Anderen“ schon irgendwie die Sache für uns regeln, sollte wenigstens seine demokratischen Rechte und Pflichten ausüben. Dies kann man z.B. hier tun, um der Aussage von Isaac Newton, „Was wir wissen, ist ein Tropfen, was wir nicht wissen, ein Ozean.“, wenigstens ansatzweise entgegenzuwirken.