Es ist bereits länger Realität – Zusatzbeiträge bei den gesetzlichen Krankenkassen. Bereits seit Anfang 2010 erheben einige der Kassen neben den regulären Beiträgen, welche direkt von Lohn bzw. Gehalt einbehalten werden, Zusatzbeiträge direkt von die Mitgliedern. Arbeitgeber:innen sind hiervon nicht betroffen.

Seither hat die Anzahl der Kassen, welche einen solchen Zusatzbeitrag erheben, zu- statt abgenommen. Die Begründung: steigende Kosten im Gesundheitswesen. Viele Kassen kamen mit den Einnahmen, welche aus dem Gesundheitsfonds an die jeweiligen Kassen nach einem definierten Verteilschlüssel fliessen, nicht aus und mussten daher von ihren Mitgliedern Zusatzbeiträge erheben.

Die gute Konjunktur sowie die sinkenden Arbeitslosenzahlen in 2011 führten zu steigenden Einnahmen bei den gesetzlichen Krankenkassen, welche sogar teilweise für erhebliche Überschüssen sorgten. Grosse Kassen wie die Barmer-GEK haben bereits Mitte des Jahres angekündigt, auch in 2012 keinen Zusatzbeitrag zu erheben. Mit der Techniker Krankenkasse zog eine weitere grosse Kasse Anfang Dezember 2012 nach.

Nun vermelden diverse Wirtschaftszeitschriften, dass es in 2012 wohl nur noch sehr wenige oder überhaupt keine Kasse geben wird, welche  einen Zusatzbeitrag erheben wird.

So kurz vor Weihnachten also recht gute Nachrichten und eine Entlastung der Finanzen vieler Arbeitnehmer:innen. Mit weiteren Entlastungen in Form von Senkungen der Krankenkassenbeiträge wird wohl nicht zu rechnen sein. Regierungskreise warnen davor, mit den Überschüssen die Beiträge zu senken, da es weiterhin Risiken gäbe, für welche die Reserven von Nöten sind.

Ich persönlich bin der Ansicht, dass die derzeitige Anzahl der gesetzlichen Krankenkassen ein Punkt ist, um die Kosten des Gesundheitssystems weiter zu senken. Zwar ist die Anzahl der Kassen seit 1970 erheblich zurückgegangen (PDF), dennoch gibt es derzeit noch immer ca. 150 gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland. Selbstverständlich ist Wettbewerb gut und eine gewisse Anzahl an Kassen sorgt dafür, dass Arbeitnehmer:innen die Wahl haben, welche Kasse und somit welche Kosten bzw-. Leistungen sie wünschen.

Die Reduzierung der Anzahl der Kassen sollte meiner Ansicht nach jedoch weiter fortgeführt werden, um somit weiter Verwaltungskosten zu senken. Langfristig gesehen bin ich der Ansicht, dass 15 – 30 Kassen mehr als ausreichend sind. Es bleibt also abzuwarten, wie sich die Situation in dieser Hinsicht weiter entwickeln wird.