Seit mittlerweile über 14 Jahren bin ich selbständig. Damals aus einer spontanen Idee heraus begonnen, habe ich diese Entscheidung bisher nicht bereut. Natürlich gab es Phasen, in denen ich dachte „Ach komm, schmeiss das alles hin“, aber Alles in Allem bin ich mit meiner Selbständigkeit sehr glücklich. Auch stelle ich fest, dass in meinem Umfeld doch recht viele Menschen diesen Schritt gegangen sind und ein eigenes Unternehmen gegründet haben.
Offenbar ist dies aber deutschlandweit gesehen kein Trend. Denn wie der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) berichtet, geht die Anzahl der Unternehmer:innen zurück. Bis zum Jahr 2050 soll die Zahl der Selbständigen um 1 Millionen sinken. Die Altersgruppe der 25 bis 44jährigen – aus der aktuell jeder zweite Selbständige kommt – sei hiervon besonders stark betroffen.
Eine Chance bieten laut DIHK Frauen und die Altersgruppe 50plus. Alle deutschlandweit durchgeführten Gründungsberatungen der IHK nehmen mittlerweile 42% Frauen wahr, 20% der Teilnehmer:innen sind 50 Jahre oder älter. Jedoch ist die Anzahl derer, die letztlich auch den Schritt in die Selbständigkeit wagen, deutlich geringer. Der DIHK schätzt, dass 2013 ca. 345.000 neue Unternehmen gegründet werden. Davon entfallen ca. 30% auf Gründerinnen und 7% auf Menschen der Altersgruppe 50plus. Hier besteht also ein erhebliches Potential.
Gründe hat dies viele. Aus meiner Sicht u.a. die gesellschaftliche Sicht und das Verständnis für Unternehmer:innen, aber auch die (fehlende) Risikobereitschaft, Existenzangst und die Angst vor dem Scheitern. Wie es international aussieht, welche Möglichkeiten es gibt, um die Gründung von Unternehmen attraktiver zu machen und weitere Fakten zum Gründungsgeschehen hat der DIHK in einer Broschüre zusammengefasst, welche nachstehend zum Download bereitsteht.
Wie seht Ihr das? Seid Ihr selbständig, wenn ja seit wann? Oder überlegt Ihr vielleicht sogar, ein eigenes Unternehmen zu gründen? Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht und wie schätzt Ihr die Entwicklung in Deutschland ein?
Einen wichtigen Punkt, warum Unternehmen scheitern bzw. gescheitert sind, hat du vergessen. Das ist die Inkompetenz. Gar nicht mal die fachliche Inkompetenz, sondern die, die das Umfeld wie Marketing, Buchhaltung etc. betrifft. Viele denken, dass sie einen Gesellen- oder Facharbeiter-Brief haben und sich dann auch selbstständig machen können. Ohne das nötige Wissen, wie man an Kunden kommt und wie man die Buchhaltung (einigermaßen) beherrscht, wird das nichts. Schlechtestes Beispiel waren damals die „Ich-AGs“. Plötzlich meinte jeder „Depp“, das könne er auch. Ergebnis: Die meisten Ich-AGs sind binnen eines Jahres wieder weg gewesen.
Ohne ein (ständig angepasstes) ordentliches Konzept und einer sauberen Marktanalyse ist ein Unternehmen nahezu immer zum Scheitern verurteilt. Und dass auch große Firmen nicht immer ein glückliches Händchen bei der Geschäftsführung haben, sieht man ja bei Karstadt, Schlecker und Praktiker.
Naja, vergessen habe ich das nicht. Das Thema sind ja Gründungen, was Du ansprichst tritt ja dann ein, wenn gegründet wurde. 😉
Konzept, Marktanalyse und Konkurrenzanalyse brauche ich auch schon VOR der Gründung 🙂